Resilienzfaktor 2: Selbstwirksamkeit

 Es gibt Menschen, die wir alle beneiden: Sie gehen wie von einem inneren Kompass geleitet durch ihr Leben, unbekümmert, immer gut drauf, siegessicher. Sie ergreifen vielleicht den falschen Beruf oder wählen den falschen Partner, doch dann kündigen sie einfach oder lassen sich scheiden, um noch einmal etwas ganz anderes zu beginnen. Gründen eine Firma oder werden aktiv im Tierschutz. Diese Menschen warten niemals brav, ob das Leben ihnen ein Stück vom Kuchen zuteilt. Sondern sie wissen, was sie wollen, und sie geben alles, um es zu bekommen. Sie sind selbstwirksam!

Die gute Nachricht ist, Selbstwirksamkeit kann man lernen!

 Was ist Selbstwirksamkeit?

Der Begriff Selbstwirksamkeit stammt von dem Psychologen Albert Bandura. Damit bezeichnet er das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, schwierige Situationen und Herausforderungen zu meistern. Das ist es was vielen Menschen fehlt! Nach Bandura sind es vier Bausteine, die uns selbstwirksam machen:

 

Erfahrungen im meistern schwieriger Situationen:

ich meistere eine Herausforderung und fühle mich stärker als vorher.

Lernen von anderen:

Eine Person, die mir ähnelt, meistert eine Herausforderung. Ich schließe daraus, dass ich das auch kann.

Unterstützung:

Zuspruch von Menschen, denen ich zutraue beurteilen zu können, ob ich kompetent bin oder nicht.

Emotionale und physiologische Aspekte:

Welche Bedeutung  gebe ich zum Beispiel gesteigerter Nervosität in bestimmten Situationen? Stärkt es meine Annahme, dass ich es nicht schaffe oder ist es für mich einfach eine normale körperliche Reaktion?

Resiliente Menschen sind also überzeugt, dass sie Situationen und Aufgaben selbst meistern können und nehmen potenzielle Stressauslöser als Herausforderung an. Sie meinen, dass sie Situationen beeinflussen können und vertrauen auf ihre Kompetenzen. Sie sind offener für Veränderungen und zeigen bei Rückschlägen mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung entsteht unter anderem also, wenn Menschen ihre Erfolge den eigenen Fähigkeiten zuschreiben oder wenn andere diese Fähigkeiten durch positives Feedback anerkennen.Selbstwirksamkeit kann man auf vielfältige Weise trainieren:

Hier eine Übungsmöglichkeit zur Bewusstmachung Deiner Problemlösekompetenzen und Stärken:

 

Erinnere Dich an eine schwere Zeit in Deinem Leben, egal ob aus Deinem Privat-oder Berufsleben. Stelle Dir nun folgende Fragen:                                                                                                                                                                                                               Was war in der Krise von Bedeutung?Wie habe ich den Übergang von dem alten in den neuen Zustand erlebt? Welche Stärken habe ich für die Veränderung benutzt?  Was kann ich gut? Was fällt mir leicht? Was macht mir Spaß?

Anschließend kannst  Du Deine ganz persönliche Hitliste Deiner Fähigkeiten/Stärken erstellen! Du wirst sehen auch Du hast Superkräfte! ;)

Jedes Mal, wenn du denkst: „ich schaffe das sowieso nicht“, oder „es ist mir zu anstrengend“ oder „zu schwer“, schau Dir Deine Stärkenliste an und erinnere Dich an andere schwierige Situationen, die Du bereits gemeistert hast!